Trockenschwimmen auf dem Kiez – und das nun schon seit 40 Jahren. Seit 1980 herrscht hinter der Fassade des ehemaligen „Apollo“-Hallenbads am Spielbudenplatz gähnende Leere. Und das wird sich so bald wohl nicht ändern. Allein, der St. Pauli Bürgerverein will das nicht weiter hinnehmen.
Es reicht mit dem Leerstand, so der Tenor des ältesten Bürgervereins in Deutschland. Die Interessenvertretung vieler St. Paulianer hat genug vom Nichtstun von Politik, Verwaltung und Eigentümer.
Hamburg: Hallenbad auf dem Kiez seit Jahren geschlossen
„Was sich hinter dieser Fassade in den letzten 40 Jahren abgespielt hat ist ein Mysterium. Die Anwohnerinnen spekulieren seit nunmehr fast 40 Jahren, was denn hinter der Fassade geschieht“, heißt es vom Bürgerverein.
Dieser wirft dem Eigentümer Grundstücks-Spekulationen vor. „Ob der Grundstückseigentümer mit seinen Preisillusionen hier den Bogen überspannt, preislich, sei dahin gestellt“, so der Bürgerverein.
Hamburger Bezirk soll Worten Taten folgen lassen
Dort wundert man sich aber auch, warum weder der Bezirk noch der Senat über B-Pläne oder Baugebote und Auflagen diese Bodenspekulation unterbunden hat, obwohl beispielsweise durch das Bezirksamt in der Vergangenheit mehrfach betont wurde, dass sich an dieser Stelle etwas tun muss.
Deswegen wird weiter nach anderen Möglichkeiten gesucht. „Das Verhalten des Eigentümers ist kaum nachzuvollziehen. Ich stimme dem Bürgerverein St. Pauli in seiner Kritik vollumfänglich zu“, sagt Bezirksamtsleiter Falko Droßmann (SPD) zur MOPO. Die Möglichkeiten der Stadt seien jedoch begrenzt. Trotzdem würde das Bezirksamt weiterhin alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen. Vorerst bleibt es aber beim Trockenschwimmen.
Quelle: Mopo, 26.05.2020, hier.